Wildpflanzen und Kräuter im Frühling

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🍃Wildpflanzen und Kräuter im Frühling 🍃

Nach einem langen Winter können wir die vitalisierenden Kräfte von Wildpflanzen und Kräutern sehr gut gebrauchen. Es kann sich deshalb in jedem Fall lohnen, einige Frühlingskräuter selbst zu sammeln.

Junge Pflanzen im Frühjahr sind schmackhaft und zart. Sie sind nährstoffreich und voller Energie. Sie entfalten sich als einzigartiges Aroma und Geschmacksrichtung. Diese bringen den Körper wertvollen Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien.

Tatsächlich helfen fast alle Pflanzen, die schon im zeitigen Frühjahr wachsen uns dabei zu entgiften, zu entschlacken und den Stoffwechsel in Schwung zu bringen.

Auch nach längerer Energielosigkeit, Grippe und Erkältungen sind die Inhalts- und Pflanzenstoffe wertvoll, wenn es darum geht, wieder bestmöglich zu regenerieren.

Die folgenden Kräuter können unter anderem im Frühling gesammelt werden:

🔹Blüten & Junges Ahornblatt
🔹Bärlauch
🔹Brennnessel
🔹Junge Birkenblätter
🔹Ehrenpreis
🔹Giersch
🔹Gundermann
🔹Gänseblümchen
🔹Hirtentäschel
🔹Knoblauchrauke
🔹Löwenzahn
🔹Mädesüß
🔹Spitzwegerich
🔹Taubnessel
🔹Vogelmiere
🔹Wilder Kerbel
🔹Wiesenschaumkraut

🔹 Blüten & Junges Ahornblatt

Das Ahornblatt verbindet Himmel und Erde. Auch die Kelten wussten es schon, daher verehrten sie den Ahornbaum. Er wird auch zur Gewinnung von Ahornsirup genutzt. Es wird dazu ein kleines Loch gemacht und mit Schläuchen den Saft herausgeholt. In einer Woche kann man bis zu 25 Liter Sirup herausholen. Danach wird das Loch wieder versiegelt.

Das junge Ahornblatt ist ein hervorragendes Heilmittel gegen Insektenstiche, Hautgeschwüre und Magen-Darm-Beschwerden, zudem ist Ahorn eine proteinreiche Speise. Nehmen Sie pro Tag eine Handvoll junge Ahornblätter. Sie ist eine Schutzpflanze und kann schlechte Stimmungen ebenso vertreiben wie Hexen und Dämonen, darum wurden Türschwellen oft aus Ahorn gebaut. Das helle Holz war ein Symbol der Unschuld. Ahornblätter und Ahornfrüchte helfen auch gegen Fieber und Geschwüre, wie gegen schmerzhafte Schwellungen und Prellungen. Das Ahornblatt hat eine kühlende Wirkung. Außerdem kann man Umschläge wie Auflagen aus Ahornblättern und Wasser beziehungsweise Öl als Mittel, um Insektenstiche zu behandeln. Bäder mit Ahornblättern kann gegen Wadenkrämpfe und schwere Beine helfen. Durch ihre Wirkungen der Saponine, Flavonoide und Gerbstoffe.

🔹 Bärlauch – Allium ursinum

Der Bärlauch fördert die Verdauung, verhindert Arteriosklerose senkt den Blutdruck und kann sogar Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugen. Wegen seiner knoblauchähnlichen Substanzen wirkt der Bärlauch ähnlich wie der Knoblauch.

Der Bärlauch hilft auch bei Bluthochdruck, bei kalten Füßen oder Händen, schlechte Hautheilung durch Mangeldurchblutung, Kopfschmerzneigung, Schwindel, manche Gedächtnisstörungen, Schmerzen beim Gehen oder Leistungsschwäche.

Außerdem wirkt der Bärlauch stärkend auf den Stoffwechsel und die Verdauung. Man kann ihn auch gegen Frühjahrsmüdigkeit anwenden.

🔹 Brennnessel – Urtica

Die Brennnessel ist hervorragend als Frühjahrskur und wirkt Wunder, indem sie all die Schlacken des Winters aus dem Körper ausspült. Junge Blätter der Brennnessel weisen zudem einen Vitamin-C Gehalt auf, der fast siebenmal so hoch ist, wie der von Zitrusfrüchten. Brennnesselsaft ist eine heilsame Anwendung, die lange Tradition genießt. Zweifellos gehört die konzentrierte Einnahme der Brennnessel zu den erprobten natürlichen Entgiftungsmaßnahmen, welche für eine vermehrte Ausleitung von Schadstoffen sorgen können. Darüber hinaus wirken die wertvollen und zahlreich darin enthaltenen Vital- und Mineralstoffe dauerhafter Müdigkeit entgegen. Des Weiteren kurbelt der Saft die Verdauung spürbar an.

🍃Brennnessel-Auflagen und Wickel

Brennnessel-Auflagen werden gerne äußerlich verwendet, wenn es darum geht, Hautprobleme, Wunden und Entzündungen zu lindern. Erfahrungen machten zwar ersichtlich, dass die Brennnessel dem Hautbild sowohl bei einer innerlichen- als auch bei einer äußerlichen Verwendung zugutekommen kann. Bei akuten Hautproblemen hat sich allerdings vor allem die äußere Anwendung bewährt. Auflagen und Wickel sind ebenfalls bei rheumatischen Beschwerden hilfreich, zumal das Pflänzchen Kieselsäure, Kalium und Kalzium enthält. Wollen wir Brennnessel-Auflagen selber machen, werden Tücher in abgekühlten Brennnesseltee getaucht und für etwa 20-30 Minuten auf die betroffenen Stellen aufgelegt.

🍃Brennnessel-Bad selber machen

Ein Brennnessel-Bad ist eine hervorragende Möglichkeit, die Wirkungen der Pflanze zu nutzen. Das Kräuterbad beziehungsweise der Brennnessel-Badezusatz wird zur Stärkung des Organismus sowie zur Unterstützung von Haut- und Haargesundheit verwendet. Außerdem kann es bei rheumatischen Beschwerden angewandt werden, zumal es beruhigt, Verspannungen löst und Schmerzen lindert. Auch Fußbäder mit der Brennnessel sind heilsam, da sie die Durchblutung anregen. Anwendung: Wollen wir ein Brennnesselbad zubereiten, kochen wir 100-300g Brennnesselblätter mit etwa 2 Liter Wasser kurz auf und lassen den Sud mit geschlossenem Deckel ziehen. Danach die Pflanzenteile absieben und dem warmen Badewasser hinzugeben.
Badezeit: 20 Minuten, 1 bis 2 Mal die Woche

🔹 Junge Birkenblätter

Die essbaren junge Birkenblätter helfen vor allem im Nieren-Blasen-Bereich und für Haut und Haare. Birkensaft war und ist für die nordischen Völker ein Lebenselixier, das vor allem wegen seiner entgiftenden Wirkung geschätzt wird. Hildegard von Bingen empfahl Birkensaft bei Geschwüren. Konrad von Megenberg lobte die nieren- und hautreinigende Funktion des Birkenwassers. Die Gerbstoffe der Birkenblätter wirken zusammenziehend, sodass sie als Bestandteil eines Durchfalltees oder äußerlich zur Wundbehandlung verwendet werden können. Darüber hinaus sind Birkenblätter Bestandteil zahlreicher Teemischungen gegen Stoffwechselerkrankungen, zur Frühjahrs- und Herbstkur, gegen Rheuma und Gicht. Der Birkensaft, den man im Frühjahr durch anzapfen des Baumes gilt auch als sehr gesund und kann sogar als Haarpflegemittel verwendet werden. Weitere Anwendungen finden Sie hier >>

🔹Ehrenpreis – Veronica

Auch wenn der Ehrenpreis im ersten Moment wie ein kleines, unscheinbares Pflänzchen erscheint, verlockt er aufgrund seiner leuchtend blauen Blüten zu einem zweiten Blick. Dass sich dieser Blick nicht nur aus ästhetischen Gründen lohnt, zeigen die vielseitigen Heilwirkungen der Pflanze. So ist er vor allem bei Atemwegserkrankungen, Juckreiz, Hauterkrankungen, Verdauungsbeschwerden und zum Anregen des Stoffwechsels geeignet. Besonders geeignet ist der Ehrenpreis in Mischtees, beispielsweise gegen Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden oder zur Anregung des Stoffwechsels. Als alleinstehender Tee ist er weniger gut geeignet, weil er dazu neigt, bitter zu schmecken, wenn man den Tee zu stark macht. Dank der blutreinigenden Wirkung des Ehrenpreises wirkt er besonders gut gegen chronische Hauterkrankungen. Dass er den Juckreiz lindert, hat er sich vor allem bei Altersjucken und anderen juckenden Hauterkrankungen, wie beispielsweise Neurodermitis bewährt. Äußerlich kann der Ehrenpreis bei Hauterkrankungen in Form von Waschungen, Umschlägen und Cremes einsetzen.

🔹 Giersch – Aegopodium podagraria

Der Giersch hat besondere Heilkräfte, er kann die Harnorgane und den Stoffwechsel fördern. Für eine Frühjahrskur kann man statt dem getrockneten Kraut die frischen Triebe in gleicher Menge nutzen. Auch bei der Behandlung von Gicht und Rheuma kann man Giersch anwenden. Als Umschlag, essen oder Tee. Die zahlreichen darin enthaltenen Pflanzenchemikalien werden seit jeher für die Behandlung von Gelenkbeschwerden genutzt, während Giersch ebenfalls enorm viel Vitamin C und wichtige Mineralstoffe liefert. Giersch entsäuert, entgiftet, treibt den Harnfluss an und hemmt Entzündungen. Diese Eigenschaften werden mitunter für die heilsamen Wirkungen bei der natürlichen Behandlung von Arthrose, Gicht und Rheuma verantwortlich gemacht. Darüber hinaus sind die entwässernden Effekte hilfreich, da sie abgelagerte Harnsäurekristalle ausschwemmen – was die Symptome bei rheumatischen Beschwerden und Gicht lindert.

🔹 Gundermann – Glechoma hederacea

Der Gundermann ist der König der Entgiftung. Er regt den Stoffwechsel an und hilft bei langwierigen Krankheiten. Wie chronische Bronchitis, chronischen Schnupfen, Blasen- und Nierenerkrankung. Dazu hilft eine selbstgemachte Tinktur. Äußerlich kann es schlecht heilende Wunden, vor allem Eiter mit einer Kompresse helfen. Als Salbe oder Öl. Der Gundermann schmeckt angenehm würzig. Gundermann-Blätter schmecken minzig-herb, weshalb sie sich vor allem in Salaten und Kräuteraufstrichen gut machen. Finden kann man die essbare Wildpflanze vor allem an Heckenrändern und feuchten Wiesen, in lichten Wäldern und an Mauern. In der Heilkunde kommt das Pflänzchen heute häufig bei Abszessen, Tumoren und Augenproblemen zum Einsatz. Es ist jedoch ebenfalls gut für die Leber, da es das Organ in seiner Funktion unterstützt. Die Heilwirkungen sind: entzündungshemmend, schleimlösend und stoffwechselfördernd.

🔹 Gänseblümchen – Bellis perennis

Ein Tee aus den Blättern regt den Appetit und den Stoffwechsel an. Er fördert die Verdauung und kann durch seine krampfstillenden Fähigkeiten auch Husten lindern. Dieses kleine & feine Gänseblümchen, welches auf Feld und Flur wächst, entzückt uns jedes Jahr aufs Neue und erfreut unser Gemüt. Dank seiner harntreibenden Eigenschaften kann Gänseblümchen-Tee auch Ödeme schwinden lassen. Gänseblümchen Tee oder Tinktur helfen gegen Frühjahrsmüdigkeit und wird traditionell gegen viele Erkrankungen eingesetzt, die im Frühling auftreten. Auch Beschwerden im Magen-Darmbereich können durch Gänseblümchen-Tee gelindert werden. Äußerlich kann man Gänseblümchen-Tee, frischer Presssaft der Blätter oder verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen anwenden. Mit dieser Art der Anwendung kann man die Heilung von Wunden fördern. Gänseblümchen hilft äußerlich eingesetzt auch gegen Gliederschmerzen, unabhängig davon, ob sie rheumatischer Natur sind oder durch äußerliche Verletzungen verursacht wurden.

🔹Hirtentäschel – Capsella

Das Hirtentäschelkraut ist eine Heilpflanze, die über sehr vielseitige Eigenschaften verfügt. Besonders bekannt sind die blutstillenden Wirkungen, welche nach Geburten genutzt werden, um die damit verbundenen Nachblutungen zu minimieren. Darüber hinaus kann das Kraut auch bei zahlreichen Frauenleiden, Verdauungs- und Gefäßproblemen helfen. Hirtentäschel fördert die Gebärmutterkontraktion und hat eine blutstillende Wirkung. Daher wird nach Geburten auch gern Hirtentäscheltee getrunken, um die Nachblutungen zu minimieren. Auch gegen zu starke Regelblutungen kann man Hirtentäschel erfolgreich einsetzen. Außer diesen bekannten Wirkungen hilft das Hirtentäschel jedoch gegen ein breites Spektrum von gesundheitlichen Beschwerden. Beispielsweise reguliert es den Blutdruck, fördert die Verdauung und heilt Ekzeme. Weiters wirkt Hirtentäschel bei Ohrenschmerzen, Verstopfung, Wunden, Lungenschwäche, Kreislaufschwäche, Krampfadern. Innerlich wird es vorwiegend gegen Blutungen eingesetzt, beispielsweise gegen zu starke Menstruationsblutungen, Magenbluten, Nierenblutungen. Die blutstillende Wirkung wird durch ein Zusammenziehen und Abdichten der Gefäße erreicht.

Das Kraut kann man als Tee im Aufguss, 10 Minuten ziehen lassen und täglich v1 bis 2 Tassen trinken. Inhaltsstoffe: Flavonoide, Gerbstoffe, eine Verbindung mit pfefferartigem Geschmack, Tadeonal, Bitterstoffe.

🔹 Knoblauchsrauke – Alliaria petiolata

Die Knoblauchsrauke hat eine besondere Wirkung auf die Atemwege und bei Wunden. Die Knoblauchsrauke wirkt außerdem blutreinigend, blutreinigend, desinfizierend, entgiftend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend, verdauungsanregend. Sie können gequetschte Knoblauchsraukenblätter auf eitrige Wunden und Insektenstichen einreiben, sie wirken entzündungshemmend und desinfizierend.  Sie ist ein mildes und auch ein würziges Küchenkraut. Die Wurzel erinnert an den Krenn. Die Knoblauchsrauke hilft bei Asthma, Bronchitis, Frühjahrsmüdigkeit, Husten, Insektenstiche, Wunden, Würmer.

🔹 Löwenzahn – Taraxacum

Der Löwenzahn hat eine ausgeprägte blutreinigende Kraft und eignet sich daher vorzüglich zu einer Frühjahrskur. Er regt sämtliche Verdauungsorgane, Niere und Blase an, dadurch werden alte Schlacken ausgeschieden. Daher kann er auch bei Rheumatismus helfen. Blütenessenzen können sich sehr förderlich auf das geistige Wohl und verschiedene Disharmonien auswirken sowie dabei helfen, anerzogene Wahrnehmungsmuster zu erkennen und aufzulösen. Löwenzahn-Blütenessenzen helfen Menschen, die 🔹es nicht wagen, ihre Meinung zu sagen. 🔹durch festgehaltene Gefühle an Muskelverspannungen leiden. 🔹durch Verkrampftheit unter einem steifen Nacken leiden. 🔹stets unter Stress stehen. 🔹nicht loslassen können. 🔹über keine stabile Erdung verfügen. Mehr über die Heilwirkungen finden Sie hier >>

🔹 Mädesüß – filipendula ulmaria

Der Mädesüß ist der beste bei Fieber, Ödeme und Schmerzen. Darüber hinaus ist Mädesüß aufgrund seiner geschmacklichen Würze hervorzuheben, da mit Hilfe der süß schmeckenden Blüten Desserts, Getränke und Tees auf natürliche Weise aromatisiert werden können. Ein Mädesüß-Tee eignet sich hervorragend bei Erkältungen oder grippalen Infekten. Sogar bei echter Grippe kann er lindernd wirken. Er senkt nicht nur das Fieber, sondern erleichtert auch Schmerzen und hilft beim Abschwellen der Schleimhäute. Auch gegen die meisten Arten von Ödemen hilft Mädesüß-Tee sehr gut. Seine harntreibende und entgiftende Wirkung lässt ihn auch bei Problemen des Harnapparates und des Stoffwechsels helfen. Ein Tee aus den Blüten wird als Aufguss gekocht.

Der Mädesüß ist ein pflanzliches Aspirin. Vor 150 Jahren entdeckten Forscher in der Weidenrinde und der Spierstaude reine Salicylsäure, und einige Jahre später gelang erstmals die synthetische Herstellung von Acetylsalicylsäure. Dieses bahnbrechende Mittel wurde Aspirin genannt, a-spirea , abgeleitet von Spierstaude.
Solche Zusammenhänge sind es, welche mich besonders faszinieren und nachdenken lassen. Im Gegensatz zum isolierten chemischen Wirkstoff enthält eine Heilpflanze immer mehrere Inhaltsstoffe, welche einander vorzüglich ergänzen und deshalb weniger Nebenwirkungen verursachen. Schleimstoffe und Gerbsäuren im Mädesüss schützen zum Beispiel die Magenschleimhaut und heilen Entzündungen in Magen und Darm. Wie sieht denn das Mädesüss aus und wo wächst es?
Die bis 1 m hohen, mehrjährigen Pflanzen mit den schwebenden weissen bis crèmefarbigen Blütenwolken, rötlichem Stengel und mandelähnlichem herbem Geruch finden Sie massenweise an feuchten Stellen, entlang an Bachufern oder Gräben bis auf 1500 m Höhe, sehr wahrscheinlich auch in der Nähe Ihres Wohnortes. Suchen Sie es, denn meine Erfahrungen bestätigen: das Mädesüss verdient es, wieder entdeckt zu werden!

🔹 Spitzwegerich

Der Spitzwegerich ist ein wichtiges Hustenmittel und hat außerdem gute Fähigkeiten bei der Wundheilung. Der Spitzwegerich ist eine essbare Wildpflanze, die gerne in Rührei oder als Zutat in Aufstrichen, Salaten und Topfen verwendet wird. Die Knospen sind besonders lecker, da sie dem Geschmack von Champignons ähneln. Der Spitzwegerich ist aber nicht nur für die Atmungsorgane hilfreich, sondern fördert auch die Verdauung, regt den Stoffwechsel an und hilft beim Abnehmen. Gegen Dermatitis, Ekzem und Wunden kann man etwa 5 Gramm getrocknete Blätter in 150 ml kaltem Wasser ansetzen, diese Mischung kurz aufkochen und abseihen und filtern. Mit diesem Tee macht man mehrmals täglich Umschläge indem man ein Leinentuch durchfeuchtet und auf die betroffene Stelle legt und mit einer Mullbinde befestigt.

🔹 Taubnessel – Lamium

Taubnesseln gehören zur Familie der Lippenblütler, innerhalb derer sie mit etwa 30 Arten vertreten sind. Die kleinen Pflanzen werden aufgrund ihres Namens häufig mit Brennnesseln verwechselt, jedoch verursachen Taubnesseln keinerlei Brennen bei Berührung: ihnen fehlen die hierfür notwendigen Härchen. Taubnessel sind neben weiß auch in gelb, rot oder gefleckt erhältlich und verströmen zudem einen angenehmen Duft. Der verbreitetste Verwendungszweck der weißen Taubnesselblüten ist Ausfluss bei jungen Mädchen. Dazu benutzt man den Tee sowohl innerlich als äußerlich. Dieser Einsatz wird von der Schulmedizin zwar nicht empfohlen, aber die Volksheilkunde schwört darauf. In einem solchen Fall sollte frau jedoch vorher vom Arzt abklären lassen, ob es sich nicht um eine Erkrankung wie Trichimonaden oder Pilze handelt. Außer Weißfluss wird die Taubnessel auch gerne gegen alle Arten von Frauenbeschwerden eingesetzt, seien es schmerzhafte Menstruationsblutungen oder Wechseljahrsbeschwerden. Die Taubnessel soll auch die Stärke der Blutungen regulieren, starke Blutungen werden abgeschwächt, schwache gestärkt. Taubnessel-Tee wird auch häufig gegen Entzündungen der Atmungsorgane eingesetzt. Mit ihrem Schleim und den Saponinen kann die Taubnessel gereizte Schleimhäute sanft umhüllen und wirkt zudem beruhigend. Auch die Verdauungsorgane profitieren von der milden Wirkung der Taubnessel-Blüten. Taubnesseltee kann Entzündungen von Magen und Darm lindern.

🔹 Vogelmiere – Stellaria media

Die Vogelmiere regt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Vogelmiere schmeckt nicht nur gut, sie ist zudem ein starkes Heilkraut, was man dieser zarten Pflanze gar nicht ansieht. Sie schenkt uns ihr wohlschmeckendes Grün das ganze Jahr über, solange der Boden frostfrei ist. Alle oberirdischen Teile wie Blüten, Blätter, Stiele und Samen werden gemeinsam verwendet. Die saftigen kleinen Blätter eignen sich hervorragend für die Verarbeitung in Wildkräutersalaten, Kräutertopfen oder Kräuterbutter. Eine köstliche und einfache Möglichkeit ist, die Vogelmiere auf ein frisches, leicht gesalzenes Butterbrot zu verteilen. Auch gegen allerlei Hautprobleme hilft die Vogelmiere. Sogar Schuppenflechte und juckende Ekzeme kann sie lindern. Schon Pfarrer Kneipp empfahl dieses Kraut bei Lungenleiden, Husten und Hämorrhoiden.

🔹 Wilder Kerbel – Anthriscus sylvestris

Der Kerbel hilft bei Erkältung, Schlaflosigkeit und unreiner Haut. So kommt Kerbel beispielsweise insbesondere bei Erkältungen, Kopfschmerzen und Gedächtnisproblemen zum Einsatz.  Außerdem wirkt die Pflanze entwässernd, entzündungshemmend und regt Leber sowie auch die Verdauung an. Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalium fördern die Bildung roter Blutkörperchen und sind gut für das Herz. Außerdem wird Kerbel eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt, dafür sind vor allem die Bitterstoffe und ätherischen Öle verantwortlich. Er kann hartnäckige Verstopfung und Blähungen beseitigen. Dank seines hohen Ballaststoff-Gehalts kann der Kerbel sogar Durchfall stoppen: Die Fasern quellen im Darm auf und sorgen für mehr Stuhl-Volumen. Er bindet überschüssiges Cholesterin und kann eine Senkung des Blutfettspiegels hervorrufen.

🔹 Wiesenschaumkraut – Cardamine pratensis

Das Wiesenschaumkraut ist Heilkraft für die Leber. Als Tee hat er eine schmerzstillende Wirkung, auch bei Rheuma. Er regt die Leber und die Niere an und belebt Körper und Geist. Speziell bei Frühjahrsmüdigkeit ist Wiesenschaumkraut gut. Wirkt auch blutreinigend und hat eine entspannte Wirkung. Durch Ihre Senfölglykoside hat das Wiesenschaumkraut einen scharfen und bitteren Geschmack. Diese Senföle wirken antibiotisch. Speziell bei Kopf und Stirndruck bei chronisch verstopfter Nase. Es löst den zähen Schleim von der Nase, reinigt die Atemwege und sorgt wieder für frischem Atem. Auch unterdrückter Zorn und Ärger kann gelöst werden. Die jungen Blätter schmecken scharf und erinnern an Kresse.

Bei folgenden Beschwerden kann Wiesenschaumkraut eingesetzt werden:

  • bei Frühjahrsmüdigkeit
  • Leberschwäche
  • Rheuma
  • Gicht
  • Skorbut
  • Diabetes
  • bei verschiedenen Hauterkrankungen
  • bei Magenerkrankungen
  • bei Nierenbeschwerden
  • verschiedenen Krämpfen

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Teezubereitungen – Anwendungen – Wirkungen

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342 Seiten
ISBN-13: 9783753407302

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